Jazzfestival Wetzikon .
Rückblick: 3. Jazzfestival Wetzikon | 1. – 3. März 2013
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Sonntag 3. März, Matinée 11:00 Uhr
Blaubart spielt Blaubär: Julius Griesenberg, Erzähler | Chris Wirth, (Bass-)Klarinette | Manuela Keller, Piano | Christian Strässle, Violine
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Eine skurill und gegen Ende ganz und gar phantasmagorisch endende Adaption des berühmten Romans von Walter Moers "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär". Der richtige Start in einen ganz besonderen Sonntag !
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"He! Idee gefällig? Du siehst mir aus als könntest du ein paar gute gebrauchen. Ich bin die Idee, man sollte mal ein paar Nervenstränge kurzschliessen ..."
Wir befinden uns im Innern des Gehirns eines riesigen einäugigen Zyklopen, welches Blaubär in seinem 9. Leben von einem Ohr zum anderen durchqueren muss und in welchem gute und schlechte Ideen in verschiedenen Farben herumschwirren.
Furchterregend und gleichzeitig verführerisch verbirgt sich der Erzähler nun plötzlich hinter einer Maske. Die drei Musiker haben sich soeben in eine schwindelerregende Hirn-Musik hineingesteigert, die zwar auskomponiert, aber doch schwer fassbar ist. Es ist eine Musik zum Durchdrehen. Erst allmählich wird klar, dass diese irregeleitete Idee eigentlich der Wahnsinn ist, der uns verführen und im Gehirn eine Revolution anzetteln will. Das gelingt ihm beinahe, doch dann...
 
Der Roman "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" ist ein episches Werk. Der unübertreffliche Aufschneider Blaubär entführt die Leser in den Kontinent Zamonien, auf dem die Intelligenz eine übertragbare Krankheit ist und die Sandstürme viereckig sind, wo man sich urplötzlich um 100 Jahre gealtert im Innern eines Tornados wiederfinden und durch Dimensionslöcher in eine Welt fallen kann, in der Musik auf Instrumenten aus Milch gespielt wird. Oftmals finden sich bei Walter Moers auf einer Seite so viele Ideen, wie sie anderswo ganze Romane füllen.
 
Wie lässt sich eine derart überbordende Geschichte an einem Abend erzählen?
In unserer musikalischen Lesung liest ein Schauspieler ausgewählte Episoden und schlüpft dabei in verschiedene Figuren. Ein Geiger, ein (Bass-)Klarinettist und eine Pianistin geben ihre Version der Geschichten zum besten, die mal frech, zart, dröhnend, verführerisch, melodiös, tiefsinnig, rabautzig sein kann, aber auf jeden Fall qwertig ist. Qwertig? Mit Hilfe seines "Lexikons der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung" erläutert Prof. Dr. Abdul Nachtigaller einzelne Begriffe, welche für das Verständnis Zamoniens von Bedeutung sind. Mit einfachen gestalterischen Mitteln bedient der Erzähler ausserdem einen antiquierten Hellraumprojektor und lässt so verschiedene Szenen oder Figuren auch visuell aufleben.
 
Im März und Mai 2012 wurde das Programm acht mal aufgeführt und hat sich prächtig entfaltet. Es ein Spektakel voller Überraschungen, voller sentimentaler und absurder Momente, das verblüfft und begeistert– und Lust auf mehr macht! Laut Augen- und Ohrenzeugen-Berichten hat Walter Moers dank Blaubart einige neue Leser gewonnen....
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